Schrauben und Muttern am Typ 3

Jeder kennt die Situation am Typ 3: Man hat sich vorgenommen eben mal
an der Vorderache die Stoßdämpfer "g`schwind" auszuwechseln.
Und dann passiert meistens folgendes: Die untere Mutter geht ja noch
auf und lässt sich demontieren - aber die Schraube oben geht nicht auf.

Ja und was dann ? Es hilft nichts - irgendwie muss die auch raus,
dummerweise kommt man nur von einer Seite dran (nur von vorne).

Zuerst aber: Warum geht die Schraube so schwer auf ? Meistens liegt es daran,
dass der letzte, der seine Finger an den Stoßdämpfern gehabt hat, die nicht
"ordentlich" eingebaut hat. Und zwar hat er etwas ganz wichtiges vergessen:
Etwas Kupferpaste an den Schaft der Schraube zu tun, die den Stoßdämpfer
oben hält. Fehlt die, dann ist der Korrosion regelrecht Auftrieb gegeben worden.
Zwischen dem Schaft der Schraube, und dem Innenring vom Stoßdämpfer hat sich
im Lauf der Jahre Korrosion angesetzt - das ganze ist jetzt fest "verbacken".
Nicht mal Rostlöser hilft da. Wo die Schraube noch dreht, ist im Gummi vom
Stoßdämpfer. Daher dreht sich die Schraube auch immer etwas zurück oder man hat
so ein federndes Gefühl in der Ratsche.

Aber zurück: Wie abmachen ? Versuchen mit Schlagschrauber die Schraube aufzubekommen.
!! Vorsicht !!: Nicht zu sehr, ist die Schraube erst mal "abgedreht", dann wird es
richtig schwierig....(Eine Schraube mit Härtegrad 10.9...) meistens geht es dann nur
noch mit ausbohren.
Am besten grosse Knarre oder Schlüssel ansetzen, und die Schraube festdrehen. Dann wieder
losdrehen, und wieder festdrehen, so dass man immer mehr Spiel in die Schraube bekommt.
Das ganze ist ziemlich kraftaufwendig und erfordert auch die nötige Geduld,
auf diese Weise sind aber die meisten Schrauben bei mir dann aufgegangen.
Das genannte Verfahren erfordert etwas Feingefühl - wer es nicht hat, der kann sich
auch mit der Flex behelfen: Oben am Stoßdämpfer (ganz oben)
den äußeren Ring abschleifen, bis es nach verbranntem Gummi riecht.
Dann die durchgeschliffene Stelle aufbiegen und den Stoßdämpfer sowie das Gummilager
entfernen.
Ich weiß: Eine Sch....arbeit, und dann noch unter dem Kotflügel wo man nicht
gerade viel Platz hat.

Jetzt kann man die Schraube entfernen. Sollte dass nicht gehen, dann mit etwas
Rostlöser nachhelfen (etwas wirken lassen)

Jetzt kommt die "Feinarbeit" am Schraubstock: Den Innenring versuchen etwas "weichzuklopfen"
(so dass sich innen der Rostherd lockert). Das geht am besten mit 2 Hämmer. Einen
legt man an den Innenring an, mit dem anderen klopft man rundherum
auf den Innenring vom Stoßdämpfer. Man kann auch versuchen den Innenring mit der
Rohrzange zu drehen - wenn der sich erst mal dreht, hat man schon gewonnen.
Oder den Innenring abschleifen - aber vorsichtig; Nicht zu viel abschleifen

Dann den Rostherd an der Schraube mit der Drahtbürste ganz entfernen, das Gewinde und den
Schaft der Schraube (da wo kein Gewinde dran ist) mit Kupferpaste einstreichen.
Die Kupferpaste ebenso an den Schaft der unteren Stoßdämpferachse tun, da ist
manchmal das gleiche Problem: Stoßdämpfer geht ab, aber Stoßdämpferinnenring bleibt
am unteren Tragarm dran....

Wetten, dass der nächste Stoßdämpferwechsel viel schneller erledigt ist ?

Zurück zur Tipps - Anfangsseite

Zurück zur Startseite